Nach der Gründerversammlung fand am 09.10.1914 der erste Mitgliederversammlung statt, aus der folgende Kolonnenführung hervorging:

  • Kolonnenführer: Oskar Werlich
  • Stellvertretender Kolonnenführer: Benedikt Göller
  • Kolonnenarzt: Nickles
  • Kassier: Georg Hofmann
  • Schriftführer: Michael Mehrlich

Dem Tätigkeitsbericht der Kolonne ist zu entnehmen, dass sie bei Veranstaltungen, Übungen und Einsätzen im ersten Weltkrieg 1914 – 1918 (Ausladen von Lazarettzügen) mitwirkten.

Am 19.03.1917 wurde eine neue Führung gewählt. Kolonnenführer wurde Benedikt Göller, sein Stellvertreter Oskar Werlich und Kolonnenarzt Dr. Nickles sorgte weiterhin für die Ausbildung.

Der erste Weltkrieg riss Lücken in die Gemeinschaft und die Aufbauarbeit nach dem Krieg war sehr schwierig. Unter der Führung von Kolonnenführer Göller konnte sich die Kolonne nur mit Mühe und Fleiß wieder aufraffen.

Durch den unerwarteten Tod des Kolonnenführers rief der stellvertretende Kolonnenführer Oskar Werlich am 04.06.1928 zur Neuwahl auf. Hierbei wurde der frühere Kassier Hans Haas zum Kolonnenführer gewählt. Dieser führte die Kolonne im Sinne der Nächstenliebe und der Aufopferung weiter.

Am 07.10.1928 fand unter der Leitung von Kolonnenführer Haas anlässlich des 100. Geburtstags von Henry Dunant eine Schauübung, sowie einen Festabend im Zenksaal statt. Bei der Schauübung wurde der Abtransport der Verletzten vom Fuhrpark der Sanitätskolonne Bamberg übernommen.

Bei der Generalversammlung am 02.05.1933 überreichte der frühere Bürgermeister Kraus im Auftrag des Landesverbands des Roten Kreuzes Kolonnenführer Hans Haas das Ehrenkreuz zweiter Klasse. Dieser nahm die hohe Auszeichnung mit Dank an und gelobte der Kolonne weiterhin mit Treue und Tatkraft zu dienen.

Am 05.06.1934 übernahm Dr. Sieber anstelle von Dr. Nickles die ärztliche Leitung der Kolonne.

Durch die Auswirkungen des zweiten Weltkriegs kam die Kolonne fast zum Erliegen und fungierte nur noch als Zug. Am 02.07.1948 wurde eine Zusammenkunft einberufen, an der auch der Kreiskolonnenführer Oberapotheker Molitor teilnahm. Daraufhin wurde am 28.08.1948 die Freiwillige Sanitätskolonne Hirschaid- Sassanfahrt neu gegründet.

Kolonnenführer wurde Josef Seubert, Hirschaid, sein Stellvertreter Kuratus Lang, Sassanfahrt, Kolonnenarzt Dr. Hippler, Hirschaid. Die Kolonne nahm unter dieser Führung neuen Aufschwung. Durch die tatkräftige Hilfe des Kolonnenarztes wurden die Kameradinnen und Kameraden zu einsatzfähigen Sanitätern herangebildet.

Am 26.08.1948 fand in der Gastwirtschaft Werthmann, Sassanfahrt eine Mitgliederversammlung mit anschließendem Kameradschaftsabend statt.

Am 26.06.1949 wurde im Löwensaal in Buttenheim ein Werbeabend zwecks Gründung eines Sanitätszugs veranstaltet, welcher an die Kolonne Hirschaid angeschlossen werden sollte. Kreiskolonnenführer Molitor war mit anwesend und übernahm das Referat. Gemeindesekretär Brütting dankte im Auftrag der Buttenheimer und versprach die baldige Gründung eines Sanitätszuges. Dieser wurde dann am 27.10.1949 an die Kolonne Hirschaid angeschlossen. Zu dieser Zeit hatte die gesamte Kolonne einen Stand von 60 aktiven Mitgliedern.

Am 08.08.1954 feierte die Kolonne ihr 40- jähriges Bestehen. Mittelpunkt des Festes war ein Ehrungsabend in der Turnhalle, sowie am Sonntag ein Festgottesdienst mit anschließender Schauübung.

Am 30.08.1955 fand eine Generalversammlung mit Neuwahl statt. Da Herr Seubert nicht mehr kandidierte, wurde als Kolonnenführer Franz Beyerwaldes und als Stellvertreter Johann Krapp gewählt. Die Ausbildung übernahm weiterhin Kolonnenarzt Dr. Hippler.

Im Jahr 1961 wurde erstmals ein Blutspendetermin in Hirschaid abgehalten. Die Betreuung der Blutspender wurde von der Sanitätskolonne Hirschaid, sowie der Frauenbereitschaft übernommen.

Am 28.07.1965 wurde wieder zur Neuwahl aufgerufen, da Kolonnenführer Franz Beyerwaldes aus beruflichen Gründen sein Amt nicht mehr ausüben konnte. Die Wahl wurde von Kreiskolonnenführer Heinrich Diem durchgeführt. Kolonnenführer wurde Albert Leipold, Stellvertreter Alfons Klaus und Kolonnenarzt Dr. Hippler bleib weiterhin ein treuer Mitarbeiter der Kolonne. Während der Durchführung von Erste Hilfe Lehrgängen konnten immer mehr Nachwuchskräfte gewonnen werden. Hierbei schlossen sich Männer und Frauen der umliegenden Ortschaften zusammen und bildeten eine Gruppe, die sich am 26.11.1966 der Kolonne angliederte.

Das am 23.07.1965 zum ersten Mal stattfindende Ellerbergrennen wurde ebenfalls von der Sanitätskolonne mit Frauenbereitschaft betreut.

Im Jahr 1971 beschloss die Kolonnenführung erstmalig einen Blutspendeehrungsabend, sowie die Ehrungen und Verpflichtungen der Kameradinnen und Kameraden in einer vorweihnachtlichen Feier im Schützenhaus der Brauerei Krau abzuhalten, was bis zum heutigen Tag beibehalten wird. Im gleichen Jahr unterzogen sich die Kameradinnen und Kameraden der Sanitätskolonne einer Leistungsprüfung der Stufe I.

Am 02.06.1972 wählte die Kolonne erneut. Kolonnenführer wurde Karl- Heiz Eichhorn, Röbersdorf, Stellvertreter Klaus Alfons, Hirschaid. Die Wahl wurde von Kreiskolonnenführer Karl Rührenschopf durchgeführt.

Nachdem das 50- jährige Gründungsfest nicht gefeiert wurde, entschloss sich die Kolonnenführung das 60- jährige Jubiläum im kleinen Rahmen zu begehen. Am Sonntag, den 16.06.1974 begann die Festlichkeit mit einem Gottesdienst in der St. Vitus- Kirche in Hirschaid. Nach der sich anschließenden Totenehrung am Kriegerdenkmal begab man sich in die Brauerei Kraus zum Festkommers. Bei strahlendem Sonnenschein fand nachmittags der Festzug statt, an dem sich zahlreiche Rot Kreuz Gemeinschaften sowie Ortsvereine beteiligten. Nach der Festansprache durch den Schirmherrn Bezirkstagspräsidenten Anton Hergenröder klang der Tag aus.

Das Winterhalbjahr 1974 stand wiederum ganz im Zeichen der Ausbildung für die Kolonne. Außerdem wurde in der Breitenausbildung zahlreiche Erste Hilfe Kurse durchgeführt.

Ein wichtiges Ereignis im Jahr1975 war der Helfertag des BRK. Die gesamte Kolonne mit Frauenbereitschaft war dabei im Einsatz. Die prominentesten Gäste bei diesem Helfertag waren der Bundespräsident Walter Scheel, sowie der Präsident des BRK Dr. Alfons Goppel, Nach einer Großeinsatzübung, die sich bis Mittag hinzog und sich im Hafengebiet von Bamberg und dem Firmengelände der Fa. Zimmermann abspielte, traf man sich zum offiziellen Teil am Nachmittag im Freizeitwerk St. Heinrich. Für alle Beteiligten war es ein einmaliges Ereignis.

Erwähnenswert ist ein Erste Hilfe Kurs im Winter 1975, der Anstoß war für die Zuteilung eines neuen Kolonnenraums. Die unzumutbaren Verhältnisse des Raumes hatten einige Kursteilnehmer erheblich gestört. Einen Hoffnungsschimmer gab uns das Schreiben der Marktgemeinde Hirschaid vom 29.03.1974, in dem uns mitgeteilt wurde, dass der Sanitätskolonne in nächster Zeit evtl. ein neuer Raum zur Verfügung gestellt werden kann. Bürgermeister Andreas Göller, Alfons Klaus und Karlheinz Eichhorn besichtigten die Räumlichkeiten der alten Schule. Bei einer Besichtigung wurde beschlossen, das obere Klassenzimmer Richtung Hauptstraße als Kolonnenraum in Betracht zu ziehen. Nach der mündlichen Zusage des Bürgermeisters begannen wir mit den Renovierungsarbeiten. Die Instandsetzung des Raums zog sich über Monate hin. Die feierliche Einweihung, an der Herr Pfarrer August Popp, sowie die Vertreter des Landkreises, der Gemeinde, des BRK Kreisverbandes Bamberg und der Freiwilligen Feuerwehr, sowie des Ortskulturringes teilnahmen, fand am 20.11.1976 statt. In Zusammenhang mit der Übergabe des neuen Kolonnenraums wurde am 21.11.1976 ein „Tag der offenen Tür“ sowie ein Basar „zum Tag der Frau“ auf dem Platz hinter der Kirche abgehalten, an dem die Fachdienste Technischer Dienst, ABC- Dienst, Sanitätsdienst und Rettungsdienst teilnahmen.

Am 17.03.1977 fand erneut eine Kolonnenführer- Neuwahl statt. Als Kolonnenführer wurde Karlheinz Eichhorn und als Stellvertreter Alex Zeretzke gewählt.

Im Jahr 1977 wurde am Pfingstsonntag am Kanal eine Katastrophenschutzübung durchgeführt. An dieser Übung nahmen neben der Sanitätskolonne Hirschaid, die Fachdienste technischer Dienst  unter Führung von Josef Jäger, Sanitätskolonne Bamberg, sowie die Wasserwacht Ortsgruppe Hirschaid teil.

Unter anderem fand auch in diesem Jahr eine Winterwanderung, betreut durch die Sanitätskolonne Hirschaid, sowie die erste Ausbildung für die Herz- Lungen- Wiederbelebung unter ärztlicher Leitung von Dr. Hippler statt.

Zu einer gemeinschaftlichen Ausstellung am 22,07,1979 unter der Kanalbrücke wurde die gesamte Bevölkerung von FFW Hirschaid und dem BRK eingeladen. Vom Sanitätsdienst wurde ein Notarztwagen, ein Verbandszelt, sowie verschiedene Ausrüstungsgegenstände vorgestellt. Der technische Dienst zeigte, wie aus Flusswasser Trinkwasser hergestellt werden kann. Weiterhin führte auch der ABC- Dienst seine Geräte vor. Der Sozialdienst sorgte für die Verpflegung. Während der Ausstellung wurde den Besuchern die Möglichkeit gegeben Blutdruck messen zu lassen.

Anlässlich der 900 Jahrfeier der Markgemeinde Hirschaid gestaltete die Kolonne einen „Tag der offenen Tür“, mit der FFW Hirschaid wurde gemeinschaftliche eine Übung durchgeführt. Den Höhepunkt des Festes bildete ein historischer Festzug, an dem sich die Kolonne mit Frauenbereitschaft ebenfalls beteiligte.

Im gleichen Jahr absolvierten 12 Kameradinnen und Kameraden der Sanitätskolonne das Leistungsabzeichen der Stufe I. Alle Teilnehmer bestanden die Prüfung, die aus praktischen Aufgaben, sowie in der Beantwortung eines 16- seitigen Fragebogens bestand. In einer kleinen Feier überreichte ihnen Kreiskolonnenführer Dr. Raps neben einer Urkunde das Bronzeabzeichen der Leistungsstufe I.

Am 12.03.1981 wurde wieder gewählt. Kolonnenführer wurde erneut Karlheinz Eichhorn und Stellvertreter Richard Uhl.

Erwähnenswert ist in diesem Jahr, dass der KV Bamberg Kameraden des Technischen Dienstes zur Katastrophenhilfe nach Friaul, Italien sandte, wo sie beim Wiederaufbau halfen. Von der Sanitätskolonne Hirschaid war Josef Hofmann an diesem Einsatz beteiligt.

Das Jahr 1982 wurde durch den Tod des langjährigen Kolonnenarztes Dr. Hippler überschattet. Da Ableben von Dr. Hippler hinterließ eine große Lücke in ihrer Gemeinschaft. Nach dem Tode von Dr. Hippler wurde die Kolonne von Dr. Raps, Bamberg ärztlich mitbetreut.

Am 01.09.1983 trat Dr. Gottfried Kuhn der Sanitätskolonne bei. Im Rahmen der alljährlichen „Blutspenderehrung mit vorweihnachtlicher Feier“ wurde Dr. Gottfried Kuhn als Kolonnenarzt der Kolonne Hirschaid verpflichtet.

Anlässlich der Feuerschutzwoche wurde im Herbst 1983 eine Großübung in Gunzendorf am Senftenberg durchgeführt. Neun Wehren des Deichselbachtals, sowie die FFW Hirschaid und die Sanitätskolonne Hirschaid mit Frauenbereitschaft probten den Ernstfall. Angenommen wurde ein Waldbrand in der Nähe des Bauernhofs am Senftenberg und der Senftenberg Kapelle. Die Sanitätskolonne betrieb ein Verbandszelt und versorgte die Verletzten, sowie sorgte für deren Abtransport. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch eine Übung 1985 in Gunzendorf beim Tanzsaal der Brauerei Sauer, die wieder gemeinsam mit den Deichselbachwehren stattfand.

Als einmaliges Ereignis ist der Krankenhausumzug am 29.02.1984 anzusehen. Zahlreiche Helferinnen und Helfer des BRK, sowie eine Einheit der Bundeswehr halfen, die Patienten vom alten Krankenhaus in der Sandstraße, sowie von der Frauenklinik ins neue Klinikum am Bruderwald zu verlegen. Der Einsatz begann um 05:00 Uhr und am Nachmittag waren sämtliche Patienten im neuen Klinikum untergebracht. Von der Sanitätskolonne Hirschaid mit Frauenbereitschaft waren 21 Helfer, sowie Kolonnenarzt Dr. Kuhn an diesem Umzug beteiligt.